Alexander-Technik: Wem sie hilft

Der Weg zum Gleichgewicht

Die Alexander-Technik richtet sich nicht an bestimmte Personengruppen. Sie hilft jedem, der bereit ist, sich auf eine neue Körper- und Selbst-Erfahrung einzulassen und offenkundigen Fehlentwicklungen entgegenzusteuern. Häufig sind es Schmerzen, Müdigkeit, Unlust und Verspannungen, die uns anzeigen, dass etwas mit uns nicht “stimmt“. Die “schlechte Haltung“, auf die mich jemand anspricht, kann ein Indikator dafür sein, dass die “Gesamtabstimmung“ des Organismus aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das ist für sich genommen nicht dramatisch. Das Zusammenspiel der mechanischen und mentalen Kräfte ist so komplex, dass Fehlsteuerungen bis zu einem gewissen Grade natürlich sind. Gemessen an der Definition der “Weltgesundheitsorganisation“ können nur die wenigsten von sich behaupten, sie seien gesund – nämlich im “Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens.“ Denn unser menschlicher “Zustand“ ist nie stabil. Unser Zustand ist vielmehr die Bewegung: Wir wachsen, wir entwickeln uns, wir durchlaufen Prozesse, Umbrüche und Krisen, wir reifen an Krankheiten, wir schwanken in unserem Befinden, wir sind immer auf der Suche nach einem besseren Gleichgewicht, einer größeren Harmonie.

Auf dem Weg zu dem eigenen Gleichgewicht gibt es Angewohnheiten, die uns sehr schädigen können und unsere Gesamtentwicklung behindern. Jeder Mensch hat im Innern ein Gespür für das, was ihm gut tut und was ihm nicht gut tut. Doch auch dieses Gespür kann nachlassen und ganz verloren gehen. Und erst dauerhafte Schmerzen oder der Ausfall ganzer Körperfunktionen zwingen uns dann zu einer bewussteren Auseinandersetzung mit unserem Körper. Die Alexander-Technik setzt dort ein, wo Fehlentwicklungen offenkundig sind. Sie arbeitet zugleich vorbeugend gegen die Macht schleichender Gewohnheiten und vorprogrammierter Störungen.

 

Bleibe gelassen in alltäglichen Bewegungen!Bleibe gelassen in alltäglichen Bewegungen!Bleibe gelassen in alltäglichen Bewegungen!

Wo wir gehen und stehen, wie wir sitzen und ruhen, welche Bewegung auch immer wir ausführen – der Aufwand, den wir für unsere menschlichen Aktivitäten betreiben, ist fast immer unangemessen. Deshalb sucht der erfahrene Alexander-Lehrer seinen Schüler für seinen eigenen Körper zu sensibilisieren. Er selbst muss herausfinden, wo und wie er sich im Weg steht. Der Lehrer hilft ihm bei der Erkundung von Fehlentwicklungen und weist die Richtung zu seiner individuellen “Balancierung“.

Alexander hat eine Vielzahl von Beschwerden, Störungen und Krankheiten aufgeführt, bei der seine Technik besondere Hilfe leistet. Störungen des Bewegungsapparates, Muskelverspannungen und -verhärtungen, Rückenschmerzen, Haltungsprobleme, aber auch organische Funktionsstörungen, Schlaganfälle, Angina-Pectoris, Stottern, Süchte, nervöse Leiden und Ticks hat er selbst erfolgreich behandelt. Zentrales Augenmerk des Alexanderlehrers ist dabei immer wieder das Zusammenspiel von Kopf, Hals und Rücken. Hier manifestieren sich fast alle Fehlentwicklungen. Und hier beginnt in den meisten Fällen das Umlernen zu einem natürlicheren, weniger verspannten und verkrampftem “Im-Körper-sein“.

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Menschen, die ihren Körper in besonderer Weise oder auch einseitig beanspruchen (z.B. Musiker, Tänzer, Schauspieler, aber auch der moderne “PC-Mensch“) können in besonderer Weise von der Alexander-Technik profitieren. Die Spezialisierung vieler Berufe bringt unsere natürlichen Bewegungsabläufe durcheinander. Wir kommen aus dem Gleichgewicht. Die ungeheure Beschleunigung des Lebens in der modernen Zivilisation führt in eine zunehmende physische und psychische Unordnung des menschlichen Daseins. Schon vor 70 Jahren hat Alexander diese Diagnose erstellt. Er verband sie mit der Überzeugung, dass unter den Anforderungen des heutigen Alltags ein instinktives Reagieren (wie es Tieren zu eigen ist) nicht mehr genügt. Nur wenn es uns gelingt, unsere Sinne, die immer anfälliger werden für Überreizung und Täuschung, zu bewußtem Erleben zu schulen, wenn wir die Kontrolle gewinnen über die Grundmechanismen unseres Organismus, so dass wir Fehlentwicklungen rechtzeitig erkennen und entgegensteuern können – wenn wir also wieder Ordnung schaffen in unserem eigenen Zuhause, können wir uns dauerhaft in jenes Gleichgewicht bringen, das wir für unser Weitergehen brauchen.

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